Was ? Wie ? Warum ?

Dieser Blog beinhaltet unter anderem Stickereien - besser gesagt, Handarbeiten aus der eigenen Werkstatt.

Seit nun mehr als 30 Jahren übe ich mich, mal mehr und mal weniger, in verschiedenen Handarbeitstechniken. Als die Kinder klein waren, hauptsächlich Pullover und Jacken - bestickte Kleider oder Blusen und auch selbst genähte Kleidung. Wenn Mädchen größer werden, ist der " Selbstgestrickte " nicht vorrangig und somit überwiegen heute mehr Stickereien oder Filetarbeiten.


Hinzu kommen Blumen und Gewächse am Wegesrand - mit Gedanken, Gedichten oder Sprüchen. Vielleicht die eine oder andere Rezeptidee ? ....... Mal sehen, was das Nähkästchen und die Trickkiste hergibt. Aus meiner Sammlung alter Handarbeiten stehen ebenfalls einige Teile zur Ansicht.


Jetzt muss ich mich berichtigen, seit ich angefangen habe, den Blog zu führen, kommen Pulloveranfragen aus der Familie und somit sind schon einige zu sehen.

Gebe ich dem Blog noch ein Motto :


Kreativ für den Weltfrieden



Man muss nicht unbedingt das Licht des anderen ausblasen,

um das eigene Licht leuchten zu lassen.

Phil Bosmans



Donnerstag, 18. August 2011

Wiki der Badischen Schwertspieler




Allgemein verfügbar waren im Mittelalter Leinen und Wolle, wobei Leinen für die Unterbekleidung verwendet wird (Bruche, Unterhemd, Unterkleid) und Wolle für die Oberbekleidung (Beinlinge, Strümpfe, Tunika, Schecke, Kleid, Mantel, Gugel, Gardecorps…).

Leinen:

  • Als Futter ist Leinen insbesondere dann geeignet, wenn es stabilisierend wirken soll (z.B. eng geschnürte oder geknöpfte Frauenkleider, Verstärkungen an der Knopfleiste oder an Säumen)
  • Ist an heißen Tagen der beste Stoff, den es gibt. Baumwolle erzeugt im Vergleich einen Hitzestau.
  • Nachteil: so gut wie nicht dehnbar, deshalb schlecht geeignet für Beinlinge, auch wenn es schön robust ist
  • Leinen für Oberbekleidung ist in wenigen Fällen bekannt, doch besteht hier schon mal grundsätzlich das Problem, dass Leinen nur sehr schwer zu färben war (→ Farben), da die tierischen Fasern sich schlecht dauerhaft mit den Farbstoffen verbinden.
  • Kann in die Kochwäsche
  • Strahlend weiße, dünne und fein gewebte Leinenstoffe waren weitaus kostbarer als das „Bauernleinen“ (man denke an das Märchen von Rumpelstilzchen).

Wolle:

  • Auch als Futter verwendbar; z.B. Gugeln füttert man besser mit einem kuscheligen Wollstoff. Ebenso Gardecorps und Houppelande: werden mit Wollfutter erst so richtig kuschlig. Bei richtig ekligem Wetter zieht Leinen außerdem Feuchtigkeit.
  • Vor allem dünne Wollstoffe sind nicht sehr robust, aber knitterfrei und machen einen schönen Faltenwurf .
  • Wolle ist unterschiedlich dehbar, das muss man im Geschäft ausprobieren. Schöne figurbetonte Kleider können ganz ohne komplizierte Schnittmuster durch den richtigen Stoff erreicht werden. Zu dehnbare Stoffe, insb. dünne, beulen aber aus oder verziehen sich beim Tragen durch das Eigengewicht..
  • Qualitäten: Wolle gibt es dünn gewebt, dick gewebt, gewalkt (= verfilzt und verdichtet = Loden), aufgerauht, in verschiedenen Webarten (Leinwandbindung, verschiedene Köperbindungen). Alles das gab´s im Mittelalter auch schon und wurde/wird je nach Zweck des Kleidungsstückes verwendet. Feines Tuch aus Flandern war ein Statussymbol; superfeine Wollstoffe waren also auch schon wieder ein Oberschichten-Merkmal.
  • Edelfasern wie Kaschmir, Merino und Angora sind eher ungeeignet. Kosten dreimal so viel und waren im deutschen Raum nicht einheimisch (→ Wikipedia).
  • Außerdem aufpassen, keinen Jersey und keinen Strickloden zu kaufen.
  • Wolle in der Waschmaschine möglichst nur im Wollwaschgang. Falls der Stoff vor dem Nähen schon im Feinwaschgang gewaschen wurde und das gut überlebt hat, kann man die Klamotte auch später so waschen. Nur möglichst nicht schnell schleudern.
  • Auch wenn alle denken, dass es Selbstmord ist, im Sommer Wollkleider zu tragen – Wolle ist unglaublich atmungsaktiv und schafft es irgendwie, ein körpereigenes Mikroklima aufzubauen. Probiert´s aus ;)

Baumwolle

Im Mittelalter auch im deutschen Raum verfügbar, aber aus Indien bzw. Arabien importiert, deshalb teuer. Trägt sich außerdem am heißen Tagen weniger angenehm, da es viel mehr Hitzestau erzeugt als Leinen.

Barchent

War ein im Spätmittelalter schon in Massen gehandeltes Baumwolle-Leinen-Mischgewebe. Nach meinen letzten Informationen sieht dieser Stoff aber einem heutigen Halbleinenstoff absolut nicht ähnlich. Wer näheres weiß, her mit den Infos!

Seide


Schon seit der Spätantike nicht nur in China, sondern auch im Mittelmeerraum hergestellt, im deutschen Raum aber immer noch importierte Luxusware. Bürgerliche Oberschichten kannten viele verschiedene Arten von Seidenstoffen, vgl. Kleiderordnungen.

Beachte: Samt existierte im Mittelalter nur als Seidensamt. Extrem kostbar!