Was ? Wie ? Warum ?

Dieser Blog beinhaltet unter anderem Stickereien - besser gesagt, Handarbeiten aus der eigenen Werkstatt.

Seit nun mehr als 30 Jahren übe ich mich, mal mehr und mal weniger, in verschiedenen Handarbeitstechniken. Als die Kinder klein waren, hauptsächlich Pullover und Jacken - bestickte Kleider oder Blusen und auch selbst genähte Kleidung. Wenn Mädchen größer werden, ist der " Selbstgestrickte " nicht vorrangig und somit überwiegen heute mehr Stickereien oder Filetarbeiten.


Hinzu kommen Blumen und Gewächse am Wegesrand - mit Gedanken, Gedichten oder Sprüchen. Vielleicht die eine oder andere Rezeptidee ? ....... Mal sehen, was das Nähkästchen und die Trickkiste hergibt. Aus meiner Sammlung alter Handarbeiten stehen ebenfalls einige Teile zur Ansicht.


Jetzt muss ich mich berichtigen, seit ich angefangen habe, den Blog zu führen, kommen Pulloveranfragen aus der Familie und somit sind schon einige zu sehen.

Gebe ich dem Blog noch ein Motto :


Kreativ für den Weltfrieden



Man muss nicht unbedingt das Licht des anderen ausblasen,

um das eigene Licht leuchten zu lassen.

Phil Bosmans



Samstag, 7. Juli 2012

Unvergessbare Sommersüße / Arno Holz

Gelber Wau (Reseda lutea)




Unvergessbare Sommersüße



Rote Dächer.
Aus den Schornsteinen,
hier und da,
Rauch;
oben, hoch, in sonniger Luft,
ab und zu,
Tauben.
Es ist Nachmittag.
Aus Mohdrickers Garten her
gackert eine Henne.
Bruthitze brastet.
Die ganze Stadt riecht nach Kaffee.
Dass mir doch dies alles noch so lebendig geblieben ist!
Ich bin ein kleiner achtjähriger Junge,
liege, das Kinn in beide Fäuste,
platt auf dem Bauch
und kucke durch die Bodenluke.
Unter mir, steil, der Hof,
hinter mir, weggeworfen,
ein Buch.
Franz Hoffmann.E. Handmann"Die Sklavenjäger."
Wie still das ist!
Nur drüben,
in Knorrs Regenrinne,
zwei Spatzen, die sich um einen Strohhalm zanken,
irgendwo ein Mann, der sägt,
und dazwischen,
deutlich von der Kirche her,
in kurzen Pausen regelmäßig hämmernd,
der Kupferschmied Thiel.
Wenn ich unten runter sehe,
sehe ich gerade auf Mutters Blumenbrett.
Ein Topf Goldlack,
zwei Töpfe Levkojen, eine Geranie, Fuchsien
und mittendrin,
zierlich, in einem Zigarrenkistchen,
ein Hümpelchen Reseda.
Wie das riecht!
Bis zu mir rauf!
Und die Farben!
Die Farben!
Jetzt!
Wie der Wind drüber weht!
Die wunder-,
wunder-, wunder-
schönen Farben!
Nie blinkten mir schönere!
Ein halbes Leben,
ein ganzes Menschenalter
verrann!
Ich schließe die Augen.
Ich sehe sie
noch immer!


Arno Holz

Bildquelle

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